Das Ngorongoro Schutzgebiet (englisch: Ngorongoro Conservation Area (NCA)) wurde 1959 im Zusammenhang mit einer ökologischen Studie des deutschen Zoologen Bernhard Grzimek als Landnutzungsgebiet eingerichtet, das dazu bestimmt ist, die Erhaltung der natürlichen Ressourcen zu fördern. Im Jahr 1979 wurde dieses Gebiet mit ihrer reichhaltigen Tierwelt deshalb von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Das Hauptmerkmal des Ngorongoro Schutzgebietes ist der Ngorongoro-Krater, der größte Kraterkessel der Welt, in dem mehr als 25.000 Tiere, darunter Löwen, Elefanten, Gnus und Zebras leben. Die Kraterhänge sind mit Wald bewachsen, während der Kratergrund mit Gras bewachsen ist. Für die Safari-Touristen ist vor allem die höchste Raubtierdichte Afrikas interessant. Sogar die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner sowie afrikanische Wildhunde, Geparden und Krokodile sind hier beheimatet. Die landschaftliche Schönheit mit ihrer Vielfalt an Wildtieren sind hier einmalig. Im Herzen des Kraters liegt der Magadi See, der während der Regenzeit vielen Wasservögeln, darunter wunderschönen pinkfarbenen Flamingos, Aufenthalt gewährt.
Die große Besonderheit dieses Gebiets ist die Tatsache, dass neben zahlreichen Tieren und Pflanzen das Gebiet um den Ngorongoro-Krater auch schon immer Menschen beheimatete. Vor etwa 200 Jahren siedelten sich die Massai, eine bekannte afrikanische Volksgruppe, in diesem Landschaftsteil an und vertrieben damit nach und nach die Datoga, ein Hirtenvolk, das bereits vor ihnen die Serengeti- bzw. Ngorongoro-Landschaft bevölkerte.
Die Philosophie der vielfältigen Landnutzung in diesem Gebiet besteht darin, das friedliche Zusammenleben von Mensch und Tier in einer natürlichen und traditionellen Umgebung zu erhalten. Weidewirtschaft, Erhaltung der natürlichen Ressourcen und Tourismus sind die drei Hauptkomponenten, die bei der Politikgestaltung gleichermaßen berücksichtigt werden. Die NCA strebt das historische Gleichgewicht von Mensch und Natur in einer Weise an, die in vielen Teilen der Welt nicht möglich war. Der Tourismus ist ein wesentliches Element bei der Steigerung der Einnahmen und wurde unter Achtung der Kultur und ohne Beeinträchtigung der Umwelt gefördert und entwickelt. Durch sorgfältige Forschung und kontinuierliches Management wird das empfindliche Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur erfolgreich erhalten.
Beste Reisezeit: Der Ngorongoro Nationalpark kann das ganze Jahr über besucht werden. Jedoch muss man beachten, dass die steilen Wege hinab in den Krater in der Regenzeit oft rutschig sind, weshalb man in diesen Monaten aufpassen muss. Empfehlenswert zum Reisen sind daher die Trockenzeiten von Juni bis Oktober sowie von Dezember bis März.